Lage und Geschichte
Heiligendamm
ist ein Stadtteil des Kurortes Bad Doberan und liegt an der Ostseeküste in
Mecklenburg-Vorpommern zwischen Wismar / Kühlungsborn und Rostock / Warnemünde. Aus
Berlin ist Heiligendamm mit dem PKW in etwa 2,5 Stunden Fahrzeit über die A20 /A19/
A24 zu erreichen. Aus Hamburg benötigen Sie bis Heiligendamm ca. 1,5
Stunden über A1/A20. Bei Anreise mit der Bahn steigen Sie in Bad Doberan
in die historische Kleinbahn Molli bis zum Bahnhof Heiligendamm, in den Bus
oder ins Taxi um. Es sind dann noch ca. 6 km Fahrt entlang der längsten
historischen Lindenallee Deutschlands. Der Name Heiligendamm hat seinen Ursprung in einer Legende, nach der im 15. Jahrhundert während einer heftigen Sturmflut welche Bad Doberan bedrohte, nach Gebeten der Zisterzienser des dortigen Klosters sich ein „Heiliger Damm“ auftürmte, der die Flut von der Stadt fernhielt. Friedrich
Franz I, Großherzog von Mecklenburg, gründete das Seebad Heiligendamm 1793 als
Badeort nach damaligen Vorbildern in England. Die ersten Gebäude - das Kurhaus
und das Logierhaus - wurden nach palladinischen Vorbildern von den Baumeistern
Severin, von Seydewitz und Demmler entworfen. „Heic
Te Laetitia Invitat Post Balnea Sanum" - hier erwartet Dich Freude nach
dem gesunden Bade - ist der historische Wahlspruch von Heiligendamm, in
Lapislazuli-Farben eingefügt über den Säulen des Kurhauses, dem heutigen Grand
Hotel-Restaurant. Die Villen wurden als Gästehäuser und später Grand Hotel
genutzt. Heiligendamm entwickelte sich zum mondänen Badeort für Adel und
Gesellschaft. Die
ersten Villen entstanden westlich des Kurhauses mit Villa Krone, Marien-Cottage
und Alexandrinen-Cottage, später wurde Haus Brahn hinzugefügt. Die östlichen
Villen entstanden in zwei Phasen, ab 1844 die Villa Perle, dann die Villen
Greif, Möwe und Seestern. In der zweiten Bauphase folgten um 1858 die vier
Villen Schwan, Hirsch, Anker und Bischofsstab. In den in zweiter Reihe
gelegenen, von 19 dorischen Säulen gesäumten Kolonnaden entstanden um 1857 Einzelhandelsgeschäfte für den Ort. Das
Prinzessin-Reuß-Palais entstand um 1900 hinter dem Haus Bischofsstab. Gefördert
wurde das Seebad aus Einnahmen der großherzoglichen Spielbank in Bad Doberan.
Nach erzwungener Schließung der Spielbank im Zuge der Gründung des
Norddeutschen Bundes um 1867, entschloss sich der Großherzog nach einer großen
Sturmflut 1872, das Bad zu verkaufen. Heiligendamm wurde von einer
Aktiengesellschaft unter Leitung von Baron Otto von Kahlden 1873 gekauft, der
ein neues Gebäude Grand Hotel östlich neben dem Kurhaus bauen ließ und das
Logierhaus mit einem Querbau (T-förmig) zum Meer erweiterte. Er erwarb
persönlich Heiligendamm 1885 für knapp 800.000 Reichsmark. 1886 begann der
Ausbau der Schmalspurbahn, dem historischen Dampfzug mit dem jetzigen Kosenamen
Molli. Sein
Sohn Rudolf von Kahlden verkaufte 1910 das Ensemble an Walter John-Marlitt, Sohn
der außerordentlich erfolgreichen Schriftstellerin Eugenie Marlitt. Er musste Heiligendamm bereits 1911 an eine
Gruppe von Konkursgläubigern verkaufen. Die daraus entstandene „Ostseebad
Heiligendamm GmbH“ wurde ab 1912 vom Lübecker Bankhaus Wolff übernommen. Der
Liechtensteiner Bankier Oskar Adolf Baron von Rosenberg-Redé, der in Zürich
lebte, ab 1923 die Anteile des Bankhauses und das defizitäre Hotelensemble. Die
Dresdner Bank übernahm in den 1930er Jahren sukzessive die Anteile der O. A.
Rosenberg & Co., Zürich. 1939 wurde der Badeberieb vom Deutschen Reich
beschlagnahmt und anschließend als Lazarett für Heereszwecke genutzt. Einige
Villen wie das Haus Bischofsstab wurden jedoch 1939 verkauft.Es quartierte sich
hier der „Kameradschaftsbund Deutscher Polizeibeamter ein. Nach 1990 wurden das Haus Bischofsstab
und das Prinzessin-Reuß-Palais zum „Hotel Residenz“ umgebaut und bis 2004
betrieben.
Das
zur Tarnung im 2. Weltkrieg dunkel gestrichene Ensemble überlebte den Krieg und
diente der Unterkunft von Flüchtlingen. Später nutzte es zunächst die russische
Armee zu Erholungszwecken, danach die DDR hauptsächlich als Klinik- und
Kurbetrieb, aber auch als Fachschule für angewandte Kunst. Der historische
Ortskern wurde 1996 vom Investor ECH
Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm gekauft. Im Frühjahr 2003 nahm das GH Heiligendamm den Betrieb auf. Seit 2010 läuft auch die Restaurierung und die
originalgetreue Wiedererrichtung des Villen-Ensembles. |
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